Großalarm am Blankhof

Ein verzweifeltes Ehepaar schreit vom Balkon einer Pension, der Fluchtweg durch das Haus ist versperrt. Sie vermissen ihre Tochter, die sich irgendwo im Gebäude aufhält. Erschwerend kommen Schaulustige dazu, die die Menschenrettung und Brandbekämpfung behindern. Dieses realistische Szenario war am Freitag der Ausgangspunkt der Feuerwehrübung des Löschzugs Unteres Kleebachtal, bestehend aus den Wehren Dornholzhausen, Niederkleen und Langgöns.

Geprobt wurde der Ernstfall auf dem Blankhof nahe Dornholzhausen. Unter Leitung des Dornholzhäuser Wehrführers Alexander Hoechst wurde sich schnell ein Überblick über das Areal und den verwinkelten Gebäudekomplex verschafft, die notwendigen Maßnahmen koordiniert und gestartet. Neben der technischen Umsetzung stellte die Menschenrettung eine besondere Herausforderung dar. Die zu rettenden Personen wurden von Schauspielern des Theatervereins KAP Dornholzhausen dargestellt. Panisches Verhalten und unlogische Reaktionen, wie sie in traumatisierenden Situationen auftreten, wurden überzeugend gespielt. »Obwohl ich wusste, dass es eine Übung ist, und dass es Schauspieler sind, hatte ich extrem viel Adrenalin im Blut«, sagte am Abend ein Feuerwehrmann aus Niederkleen.

Ebenso wurde der Umgang mit behindernden Gaffern geübt. »Auch wenn wir die Situation gut gemeistert haben, so wurden doch wertvolle personelle Kapazitäten gebunden«, regte sich der stellvertretenden Wehrführer Thorsten Rühl über Schaulustige auf. Er hofft, dass mit der Aufnahme der Behinderung von Rettungskräften in das Strafgesetzbuch Besserung eintritt.

Nach der Übung trafen sich alle Beteiligten zum Grillen. Dies nutzte Hoechst, um seine Feuerwehrkollegen aus dem unteren Kleebachtal für die gelungene Übung zu loben. Ebenso bedankte er sich bei Tobias Bell für die Bereitstellung des Blankhofs. Bell wiederum hofft, dass die Zugänge nun bekannt sind, falls es wirklich brennen sollte. Ebenso dankte Hoechst dem Theaterverein für die realistische Darstellung.